In diesem Post hatte ich bereits davon geschwärmt, dass ich dazu übergegangen bin, mein Haar anstatt mit Shampoo oder Conditioner (siehe Curly Girl Methode) mit handgesiedeter Seife zu waschen. Da es jedoch gelegentlich zu einigen Problemen in Punkto Seifenwäsche kommen kann, möchte ich mich diesem Thema nun etwas ausführlicher widmen.
How-To: Seifenwäsche.
Im Grunde ist es recht banal: Es muss sich viel Schaum bilden lassen, damit die Haare hinterher sauber aussehen. Dafür sollte das Haar von Ansatz bis zu den Spitzen so nass wie möglich sein. Ob man den Seifenschaum jedoch vorher in der Hand bildet oder erst auf dem Kopf, ist im Grunde wurscht.
Ich persönlich mag es, die Seife direkt im nassen Haar und mittels kreisender Bewegungen aufzuschäumen. Habe ich genug Schaum, massiere ich das komplette Haar und die Kopfhaut nochmal mit den Fingern und spüle das Ganze anschließend aus. Zu Beginn habe ich diesen Schritt zweimalig ausgeführt, jedoch schon bald festgestellt, dass in meinem Fall einmaliges Einseifen völlig ausreicht.
Zum Abschluss empfiehlt es sich, wie gewohnt seinen Conditioner und/oder eine kalte saure Rinse (z.Bsp.: Zitrone oder Apfelessig in Wasser aufgelöst) anzuwenden, um den pH-Wert der Seife wieder zu neutralisieren, die Haare glänzender und leichter kämmbar zu machen.
Was die letzten beiden Schritte angeht, so gestehe ich, damit nicht allzu gewissenhaft zu verfahren. Nachteile habe ich dadurch keine bemerkt, was vor allem dem weichen Wasser zu verdenken ist, mit welchem "meine" Stadt versorgt wird. Wer nicht das Glück hat, tolles Wasser zu haben, oder sein Haar mit Hitze und/oder chemischer Farbe behandelt, sollte damit jedoch nicht allzu nachlässig sein.
Problem: Nach dem Waschen haftet Kalkseife in den Haaren.
Das, was wie kleine weißliche Schuppen aussieht, wird Kalkseife genannt. Sie entsteht, wenn das Wasser zu hart ist. Dagegen hilft es, zum Ausspülen eine etwas stärkere saure Rinse zu nehmen, welche ihrerseits wieder mit Leitungswasser ausspült werden sollte, um das Haar nicht auszutrocknen. Manche Hersteller arbeiten aber auch schon etwas Zitronensäure in ihre Seifen ein. "Bohemian" oder "By myself" von Pflegeseifen.de sind diesbezüglich zu empfehlen (und nein, ich werde nicht von Pflegeseifen bezahlt oder mit kostenlosen Produkten versorgt).
Problem: Das Haar ist nach der Seifenwäsche sehr trocken.
Ist das Haar zu trocken, kann dies mehrere Ursachen haben: Einerseits kann die Seife nicht pflegend genug für die eigenen Bedürfnisse gewesen sein, dann hilft es, ein Stück mit einem höheren Überfettungsgrad zu nehmen. Das kann sogar so weit gehen, dass das eigene Haar mit einer Seife gewaschen werden soll, welche eigentlich für eine Anwendung an Gesicht und Körper gedacht ist. Zur Erinnerung: Haarseife ist in der Regel mit 4% überfettet, normale Seifen haben einen Überfettungsgrad von 10% und höher.
Anderseits kann die Rinse zu stark oder einfach nur unpassend für das eigene Haar gewesen sein. Manches Haar mag bestimmte Essigsorten oder Zitrone eben nicht, da hilft es, ein wenig zu experimentieren.
Problem: Haare sehen nach dem Waschen klebrig, pappig oder strähnig aus.
Auch dieses Problem kann mehrere Ursachen haben: Es kann sein, dass das Haar nicht gut genug oder nur unvollständig eingeschäumt wurde, denn anders als bei einer Shampoowäsche muss nicht nur der Ansatz behandelt, sondern tatsächlich das gesamte Haar eingeseift werden. Gegebenenfalls hilft es auch, den Waschvorgang mehrmals zu wiederholen.
In manchen Fällen kann auch die Seife zu pflegend für die Bedürfnisse des Haares sein. Wer sehr feines oder schnell fettendes Haar hat, kann auf Seifen mit einem Überfettungsgrad von 2% zurückgreifen (ich persönlich merke jedoch keinen Unterschied zwischen Seifen mit 2% oder 4% Überfettung und komme trotz feinem Haar mit beidem gut zurecht) oder auch mal eine Aleppo-Seife ausprobieren, welche klassischerweise weder Glyzerin noch unverseiftes Fett enthalten sollte.
Weiterhin kann es sein, dass man das Haar nicht gründlich genug ausgespült hat. Vor allem wenn man mit hartem Wasser zu kämpfen hat, sollte man diesen Schritt besonders gewissenhaft befolgen und gegebenenfalls sogar einen Entkalker in seiner Dusche installieren oder das Wasser zum Abspülen abkochen, um es weicher zu machen.
Habt ihr bereits Seife zum haarewaschen verwendet? Hat es bei Euch sofort gut geklappt, hattet ihr eine lange Umstellungszeit oder ist Seife nichts für Euch?
Lovis Corinth, Morgentoilette / Susanna im Bade (Ausschnitt)
How-To: Seifenwäsche.
Im Grunde ist es recht banal: Es muss sich viel Schaum bilden lassen, damit die Haare hinterher sauber aussehen. Dafür sollte das Haar von Ansatz bis zu den Spitzen so nass wie möglich sein. Ob man den Seifenschaum jedoch vorher in der Hand bildet oder erst auf dem Kopf, ist im Grunde wurscht.
Ich persönlich mag es, die Seife direkt im nassen Haar und mittels kreisender Bewegungen aufzuschäumen. Habe ich genug Schaum, massiere ich das komplette Haar und die Kopfhaut nochmal mit den Fingern und spüle das Ganze anschließend aus. Zu Beginn habe ich diesen Schritt zweimalig ausgeführt, jedoch schon bald festgestellt, dass in meinem Fall einmaliges Einseifen völlig ausreicht.
Zum Abschluss empfiehlt es sich, wie gewohnt seinen Conditioner und/oder eine kalte saure Rinse (z.Bsp.: Zitrone oder Apfelessig in Wasser aufgelöst) anzuwenden, um den pH-Wert der Seife wieder zu neutralisieren, die Haare glänzender und leichter kämmbar zu machen.
Was die letzten beiden Schritte angeht, so gestehe ich, damit nicht allzu gewissenhaft zu verfahren. Nachteile habe ich dadurch keine bemerkt, was vor allem dem weichen Wasser zu verdenken ist, mit welchem "meine" Stadt versorgt wird. Wer nicht das Glück hat, tolles Wasser zu haben, oder sein Haar mit Hitze und/oder chemischer Farbe behandelt, sollte damit jedoch nicht allzu nachlässig sein.
Problem: Nach dem Waschen haftet Kalkseife in den Haaren.
Das, was wie kleine weißliche Schuppen aussieht, wird Kalkseife genannt. Sie entsteht, wenn das Wasser zu hart ist. Dagegen hilft es, zum Ausspülen eine etwas stärkere saure Rinse zu nehmen, welche ihrerseits wieder mit Leitungswasser ausspült werden sollte, um das Haar nicht auszutrocknen. Manche Hersteller arbeiten aber auch schon etwas Zitronensäure in ihre Seifen ein. "Bohemian" oder "By myself" von Pflegeseifen.de sind diesbezüglich zu empfehlen (und nein, ich werde nicht von Pflegeseifen bezahlt oder mit kostenlosen Produkten versorgt).
Problem: Das Haar ist nach der Seifenwäsche sehr trocken.
Ist das Haar zu trocken, kann dies mehrere Ursachen haben: Einerseits kann die Seife nicht pflegend genug für die eigenen Bedürfnisse gewesen sein, dann hilft es, ein Stück mit einem höheren Überfettungsgrad zu nehmen. Das kann sogar so weit gehen, dass das eigene Haar mit einer Seife gewaschen werden soll, welche eigentlich für eine Anwendung an Gesicht und Körper gedacht ist. Zur Erinnerung: Haarseife ist in der Regel mit 4% überfettet, normale Seifen haben einen Überfettungsgrad von 10% und höher.
Anderseits kann die Rinse zu stark oder einfach nur unpassend für das eigene Haar gewesen sein. Manches Haar mag bestimmte Essigsorten oder Zitrone eben nicht, da hilft es, ein wenig zu experimentieren.
Problem: Haare sehen nach dem Waschen klebrig, pappig oder strähnig aus.
Auch dieses Problem kann mehrere Ursachen haben: Es kann sein, dass das Haar nicht gut genug oder nur unvollständig eingeschäumt wurde, denn anders als bei einer Shampoowäsche muss nicht nur der Ansatz behandelt, sondern tatsächlich das gesamte Haar eingeseift werden. Gegebenenfalls hilft es auch, den Waschvorgang mehrmals zu wiederholen.
In manchen Fällen kann auch die Seife zu pflegend für die Bedürfnisse des Haares sein. Wer sehr feines oder schnell fettendes Haar hat, kann auf Seifen mit einem Überfettungsgrad von 2% zurückgreifen (ich persönlich merke jedoch keinen Unterschied zwischen Seifen mit 2% oder 4% Überfettung und komme trotz feinem Haar mit beidem gut zurecht) oder auch mal eine Aleppo-Seife ausprobieren, welche klassischerweise weder Glyzerin noch unverseiftes Fett enthalten sollte.
Weiterhin kann es sein, dass man das Haar nicht gründlich genug ausgespült hat. Vor allem wenn man mit hartem Wasser zu kämpfen hat, sollte man diesen Schritt besonders gewissenhaft befolgen und gegebenenfalls sogar einen Entkalker in seiner Dusche installieren oder das Wasser zum Abspülen abkochen, um es weicher zu machen.
Habt ihr bereits Seife zum haarewaschen verwendet? Hat es bei Euch sofort gut geklappt, hattet ihr eine lange Umstellungszeit oder ist Seife nichts für Euch?
posted by Ipaintmyworld
4 Kommentare
Mein Freund benutzt bei seinen kurzen Haaren auch oft Seife zum Haarewaschen, für meine langen, trockenen Haare ist das aber nichts (wie ich im Urlaub bei vergessenem Shampoo herausfinden musste). Ich bin zudem einfach zu faul es nach jeder Haarwäsche noch mit Zitrone/Apfelessig auszuspülen...
Ich verwende schon länger Seifen-Shampoos. Hatte eine kleine Umstellungsphase als ich von KK auf NK-Shampoo umgestiegen bin. Gleich danach (nach ca. 3 Monaten) habe ich zu Shampoo-Seife gewechselt und keinerlei Probleme gehabt. Für eine Rinse bin ich auch zu faul ;) aber zum Glück haben wir weiches Wasser hier.
Ich bin sehr glücklich darüber, diese Art von Pflege entdeckt zu haben!
lg
Also ich habe eine Aleppo-Haarseife und experimentiere noch. Meine Haare sind tatsächlich nach der Haarwäsche trockener als gewöhnlich, so daß ich gerade mit verschiedenen Pflegeprodukten herumexperimentiere. Aber so vom Prinzip her gefällt mir das Haarewaschen mit Seife recht gut. Ich bleibe vorerst dran.
@ Anna im Wunderland:
Das kann ich gut verstehen :-)
@ brighten up:
Ich finde Seife auch klasse. Vor allem, weil meine Kopfhaut seitdem so viel ruhiger ist.
@ Frau Kirschvogel:
Alepposeifen sind im Grunde Kernseifen aus Olivenöl, sind also im Heißverfahren hergestellt und damit jeglichen Restfetts und Glyzerins "beraubt". Eine Spülung wäre darum sehr zu empfehlen, wenn die Seife selbst keine Pflegestoffe mehr enthält. Aber abgesehen davon sind Alepposeifen eben darum sehr beliebt, weil sie wunderbar lange haltbar und in der Regel sehr gut verträglich sind.
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