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Tag 11 – Ein Buch, das du mal geliebt hast, aber jetzt hasst

Ich muss gestehen, ein solches Buch gibt es nicht. Natürlich gibt es Romane, die ich einst mehr mochte als zum jetzigen Zeitpunkt ("Das königliche Spiel" zum Beispiel), aber von Hass kann keine Rede sein. Umgekehrt gibt es jedoch ein Werk, welches ich beim ersten Lesen in der Schule verabscheut, seit ein intensiven Auseinandersetzung jedoch wirklich zu schätzen gelernt habe...

Tag 11 – Ein Buch, das du mal geliebt gehasst hast, aber jetzt hasst liebst

Ich sag es mal gerade aus: Bevor man die einzelnen Details, Bezüge und satirischen Anspielungen schätzen und genießen kann, muss man da erst ein Mal durch. Man muss die Zähne auf einander beißen und die Figur des Diederich Heßlings in all seiner nervenraubender Unerträglichkeit ertragen. Man wird den Wunsch verspüren, das Buch angewiedert in die Ecke zu pfeffern, den autoritätsfrommen Diederich mit seinem eigenen gewichten Stiefel zu verprügeln und einfach nur laut zu brüllen. Aber genau das ist auch schon der Zaubertrick, den Heinrich Mann seinen Lesern unterjubelt: Eine derart starke emotionale Reaktion auf den Protagonisten seines Romans, gibt dem geschriebenen Wort Manns Recht und lehrt uns mit einem erhoben Finger, seinen eigenen Kopf zu benutzen anstatt blind nach Macht und Vorteil zu streben.

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