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Test 1.0. - Hardcore, Baby!

Um zu verstehen, welche Bedingungen ich unter einem Hardcoretest meine, muss man selbst schon mal im Einzelhandel an der Kasse gejobt haben. Und zwar nicht irgendwie im Einzelhandel, sondern bei einem Lebensmitteldiscounter, der das Erreichen einer bestimmten Positionszahl in der Minute verlangt. Im Klartext heißt es also  8 Stunden Akkordarbeit, in denen man in Mordsgeschwindigkeit durchaus Hand- und Nagelfeindliche Produkte über den Scanner wuchtet, Kartons öffnet und zig Mal in der Minute seine Nägel gegen Kunststoff, Metall (vor allem der Griff in die Geldkasse ist böhöhöse!), Glas und andere Materialien schlägt. Ich sage es mal so: Zwei Schichten eines beliebigen P2 Lacks machen sich schon gegen Halbzeitpause fast vollständig von dannen, so dass das böse Wörtchen "Chipping" eigentlich eine Neudefinition braucht.

So muss ich beim ersten Testdurchlauf den Poshe Top Coat bereits loben, obwohl sowohl deutliche Tipwear wie auch mittelstarkes Chipping einsetzte. Immerhin hatte ich  noch Nagellack auf den Nägeln, als ich heimwärts fuhr. Gut 95% davon jedenfalls. 
Und es fiel auf, dass nicht alle Lacke gleich gut oder gleich schlecht gehalten haben. Am stärksten zeigten sich die Abnutzungserscheinungen am P2 Lack "Dangerous": Während "Flyin´ High" von China Glaze allerhöchstens ein bisschen Tipwear aufwies, brachen beim P2 Lack bereits einzelne Stückchen ab. Beim kleinen Finger konnte ich gar die lockere Farbschicht ganz abziehen.
Durch den Therad für Nagellack-Doofies im BJ-Forum schlau gelesen, habe ich die Schuld meinem Base Coat gegeben. Und ich sollte Recht behalten, wie der nachfolgende Test zeigen sollte, denn der Basecoat hat in der Tat Mitschuld daran getragen, dass sich der Topcoat nicht stabil genug mit der Unterlage verbinden konnte.


Test 1.1. - Hardcore, but no more Mr. Base-Coat

Selber Test, selbe Bedingungen, verlängerte Laufzeit. Soll heißen: 2 Schichten Lack ("Light As Air" von China Glaze), gepaart mit einer Schicht Topcoat, Akkordarbeit an der Kasse desselben Discounters, 2 Tage Laufzeit sowie 2 Tage "chilliges Wochenende" zwischen Arbeitstag 1 und Arbeitstag 2.

Auf dem oberen Bild sieht man das Trageergebnis nach den 4 Tagen Testlaufzeit. Ich denke, es spricht für sich, dass ich es auch nach den beiden Hardcoretagen lediglich mit mittel-leichtem Tipwear zu tun habe (ich halte die Nägel schräg nach Oben zur Kamera, damit man es überhaupt sieht) und nur an einem einzigen Finger ein Stück Lack weg gebrochen ist. Zugegebenermaßen ist es ein recht großes Stück, aber wenn ich bedenke in welchem Zustand meine Nägel wären, hätte ich keinen TC getragen, dann kann ich es durchaus verschmerzen. Bei dieser Art von Arbeit ist schon nach wenigen Stunden der Lack normalerweise fast vollständig weg. Mit Poshe ist das Ergenbis geradezu lächerlich harmlos. Manchmal ist das Leben eben doch ein Ponyhof. ;-)


Test 2 - Alltag

Mein (Uni-)Alltag ohne Job ist wohl am ehesten mit Büroarbeit zu vergleichen. Bis auf normale Tätigkeiten im Haushalt, verbringe ich überdurchschnittlich viel Zeit am PC oder mit handschriftlicher Arbeit. Daher hält sich die Belastung der Nägel auch in Grenzen. Auch pur würde ein Lack problemlos 4 Tage überstehen, wobei sich die Formulierung "problemlos" lediglich auf das Chipping bezieht, welches in der Regel erst gegen  Ende der Tragewoche einsetzt. Tipwear lässt sich nämlich nicht vermeiden. Auch nicht mit Poshe. 
Aber auf das Chipping kann ich wohl bis zum Sankt Nimmerleinstag warten, wie mir scheint. Die üblichen zwei Schichten "Flyin´ High" mit dem Top Coat (und wahlweise Stampingmotiven) darüber trage ich nämlich nun schon den sechsten Tag in Folge und habe bis auf abgenutzte Spitzen keinerlei Macken.

Nachtrag: Nach acht Tagen ist es also doch passiert: Ein riesengroßes Stück Nagellack hat sich gelöst. Zwar ist es beim unvorsichtigen Hantieren mit einem scharfen Gegenstand passiert (und wie man sieht, sind die anderen Nägel noch brauchbar) aber es ist schon auffällig, dass wenn sich etwas löst, dass es sich dabei stets um größere Stücke handelt. Danach habe ich erstmal umlackiert. Kann schon kein Türkis mehr sehen. *Lach*

Fazit & Wissenswertes

Mit der Ausnahme, dass einem im plüschig lockerem Alltag schon beinahe langweilig wird, ewiglich den selben Lack auf den Nägeln zu sehen, weil einem das Fehlen grober Abnutzungserscheinungen den Grund zum Umlakieren nimmt,  kann ich in keinem Punkt über den Super-Fast Drying Topcoat meckern: Die Lackschichten trocknen schnell durch, das Ergebnis hält und hält und hält im Alltag, es spendet schönen Glanz, vergilbt nicht, verändert die Ausgangsfarbe nicht, ist vergleichsweise günstig für ca. $4 Dollar aus den USA zu beziehen und ist "the big three" (Formaldehyd, Toluen, Phthalat) frei. Herz, was willst Du mehr?

Einziges Manko: Das Bürstchen reicht nicht bis zum Boden der Flasche, so dass man mit schwindender Füllmenge, umfüllen muss, um an den Lack zu kommen.
Nachtrag (August 27, 2011): Verpackungsdesign wurde dahingehend geändert, dass die Pinsel nun bis zum Boden der Flaschen reichen. Siehe Vergleich.

>>> INCI <<<

3 Kommentare

Frau Kirschvogel said... @ 20 April, 2010 12:35

Hast Du den Basecoat ganz weggelassen oder durch einen anderen ersetzt?

IPaintMyWorld said... @ 20 April, 2010 19:36

Ja, komplett weg gelassen. Also nur zwei Schichten von dem Lack und dann den Top Coat drüber aufgetragen.

Frau Kirschvogel said... @ 20 April, 2010 20:37

Das habe ich mich bisher nur bei relativ hellen Lacken getraut.

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