Da mein Schlepptop sich dazu entschlossen hat, doch noch endgültig zu sterben (herzlichen Dank auch, dass ich vorher noch etwas Geld für eine sinnlose Reparaturarbeit aus dem Fenster werfen durfte *grr*), sitze ich erst mal an einem neuen und blanken Teil, durchwühle meine Wohnung nach dem benötigten Softwarekrempel und wünschte mir, etwas weniger chaotisch/senil zu sein. Ich kann mich nämlich überhaupt nicht mehr daran erinnern, wo ich die Box mit meinen Bild- und Textbearbeitungsprogrammen abgestellt habe. So lange muss ich mich eben mit fremden Federn schmücken. Wobei "schmücken" in diesem Fall ein ganz und gar falsch gewählter Begriff ist, "beschämen" wäre wohl weitaus passender.
Selbstverständlich bin ich mir im Klaren darüber, dass alles, alles, alles gephotoshopped wird (ich bearbeite meine Bilder ja auch). Und selbstverständlich bin ich mir im Klaren darüber, dass Demi Moore ein ganz spezieller Fall ist: Schon im realen Leben besteht die Frau zu gut 70 Prozent aus Ersatzteilen, lässt sich für ein Cover gern einen anderen Körper an das Gesicht montieren und hat bereits zuvor gar Unglaubliches für Helena Rubinstein vollbracht. Aber die neue Kampagne stellt eine weiter Steigerung dar. Oder habt ihr sie auf den Bildern erkannt? Anyone?
Aber hey, wer braucht schon Poren? Oder menschliche Gesichtszüge. Solange man Photoshop hat, wird alles gut in dem Gruselkabinett der wächsernen Schaufensterpuppen. Die Frage ist nur, warum man sich überhaupt noch die Mühe macht, eine Berühmtheit für die Fotoaufnahmen zu bezahlen, wenn man sie im Anschluss sowieso bis zur Unkenntlichkeit retuschiert. Mittlerweile wäre dies tatsächlich nicht mehr nötig.
Aber vermutlich hält man im Hause Rubinstein den Kunden für völlig bescheuert und/oder blind und ist der Ansicht, ein prominenter Name allein verkauft gut genug. Von der Wirkung ihrer eigenen Produkte hingegen scheinen sie keine allzu hohe Meinung zu haben, wenn sie ihre Antifaltencremes von jungen Beautyvloggern reviewen lassen, Frauen um die 50 hingegen unter drölfzig Schichten Weichzeichner begraben müssen. Oder ist dies gar die Botschaft des Konzerns, dass Frauen ab 40 sich am besten nicht mehr auf offener Straße zeigen? Selbst dann nicht, wenn sie sich wie junge Sexkitten lediglich mit Nylons und mörderischen Heels bekleiden. Trotz der sexistischen Zugeständnisse heißt es dann wohl: "Game Over, Baby". Oder wie soll man die Intention dieser Kampagne begreifen?
Was ist eigentlich aus dem Gesetzesentwurf geworden, welcher Photoshop in der Werbung für Kosmetikartikel verbietet?
Selbstverständlich bin ich mir im Klaren darüber, dass alles, alles, alles gephotoshopped wird (ich bearbeite meine Bilder ja auch). Und selbstverständlich bin ich mir im Klaren darüber, dass Demi Moore ein ganz spezieller Fall ist: Schon im realen Leben besteht die Frau zu gut 70 Prozent aus Ersatzteilen, lässt sich für ein Cover gern einen anderen Körper an das Gesicht montieren und hat bereits zuvor gar Unglaubliches für Helena Rubinstein vollbracht. Aber die neue Kampagne stellt eine weiter Steigerung dar. Oder habt ihr sie auf den Bildern erkannt? Anyone?
Aber hey, wer braucht schon Poren? Oder menschliche Gesichtszüge. Solange man Photoshop hat, wird alles gut in dem Gruselkabinett der wächsernen Schaufensterpuppen. Die Frage ist nur, warum man sich überhaupt noch die Mühe macht, eine Berühmtheit für die Fotoaufnahmen zu bezahlen, wenn man sie im Anschluss sowieso bis zur Unkenntlichkeit retuschiert. Mittlerweile wäre dies tatsächlich nicht mehr nötig.
Aber vermutlich hält man im Hause Rubinstein den Kunden für völlig bescheuert und/oder blind und ist der Ansicht, ein prominenter Name allein verkauft gut genug. Von der Wirkung ihrer eigenen Produkte hingegen scheinen sie keine allzu hohe Meinung zu haben, wenn sie ihre Antifaltencremes von jungen Beautyvloggern reviewen lassen, Frauen um die 50 hingegen unter drölfzig Schichten Weichzeichner begraben müssen. Oder ist dies gar die Botschaft des Konzerns, dass Frauen ab 40 sich am besten nicht mehr auf offener Straße zeigen? Selbst dann nicht, wenn sie sich wie junge Sexkitten lediglich mit Nylons und mörderischen Heels bekleiden. Trotz der sexistischen Zugeständnisse heißt es dann wohl: "Game Over, Baby". Oder wie soll man die Intention dieser Kampagne begreifen?
Was ist eigentlich aus dem Gesetzesentwurf geworden, welcher Photoshop in der Werbung für Kosmetikartikel verbietet?
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posted by Ipaintmyworld
9 Kommentare
Also als ich letztens in England an diesem Plakat (also kein Plakat, aber es war iwie im Schaufenster) vorbei gelaufen bin, war es wie im Film... ich blieb ein paar Schritte weiter stehen und ging zurück. Dann wollte ich fast instant mein Handy rausholen und googlen aus welchem Jahr diese Kampagne ist... (erst mal musste ich drei mal hingucken, wer das ist^^) dachte laut "Photoshop *sigh" und lief weiter...
Also das finde ich echt unmöglich. Jetzt nicht, weil es Werbung für Produkte ist. Ich meine- für mich sind es nur noch Werbegesichter. Ich verbinde damit nicht mehr, dass sie mir zeigen sollen, was die Produkte können. Ich sage mir nur noch: Aha- XY ist also das neue Gesicht von YX.
Aber irgendwie sollten die Firmen echt mal darauf klar kommen, dass sie schuld daran sind, dass so ein verzerrtes Gesellschaftsbild herrscht. Das ist es, was ich wirklich unmöglich finde. Die jungen Mädels trauen sich schon nicht mehr zu essen, weil sie der Wahnvorstellung unterliegen, dass Leute so aussehen wie in Zeitschriften -.- (wieso sind die eig so naiv? oo)
Aber das ist echt der Gipfel..
Lachen muss ich leider trotzdem- auch wenn es eher zum Weinen ist -.-
die fotos an sich sind schon stylisch, aber das model könnte auch lieschen müller sein, ich hab demi moore nicht erkannt.
werbungen für anti-falten, cremes & sonstigen beautykram find ich sowieso schwachsinnig, mich spricht sowas auch gar nicht an. ich denk mir höchstens "hm cooles foto"
ich frag mich aber ob diese bilder nicht unter irreführung oder so laufen, weil das produkt bringt nie das ergebnis auf dem bild.
noch schlimmer als haut ohne poren find ich aber werbungen für wimpernutschen wo man noch sieht dass die wimpern animiert oder aufgeklebt sind.
Beim ersten Bild dachte ich mir noch, die kommt Dir irgendwie bekannt vor. Beim zweiten musste ich den Kopf schütteln, denn aus dem Text habe ich kurz vorher erfahren, wer das denn sein sollte. Sie sieht total anders aus - schrecklich künstlich und zu heftig gebügelt.
@ lfcmaus:
Nur dass man in diesem Fall noch nicht mal mehr sagen kann, dass Demi das Gesicht von HR ist X___X'
Und wenn es nur die Werbung wäre, die die Wirklichkeit verzerrt, aber es ist einfach die komplette Massenmedienmaschinerie. Und die ganzen very important People mischen kräftig mit, indem sie sich gottweisswas machen lassen, um im Anschluss zu behaupten, sie sähen mit 49+ noch so jung und glatt aus, weil sie so viel schlafen und viel Wasser trinken würden...
@ Christina:
Haha, ja die Werbung für Mascara finde ich jedes Mal aufs neue amüsant: Tonnenweise superlange Fakies und dazwischen schauen dann ein paar echte, normal lange "Stümperwimpern" hervor. Oder Spots in denen suggeriert wird, dass die Wimpern auf die doppelte, wenn nicht gar dreifache ihrer ursprünglichen Länge wachsen, sobald sie mit der neuen Supermascara nur benetzt werden. Ja, ist klar. Und wenn man sich abschminkt, schrumpfen sie wieder, oder wie?
@ Emily:
Ich habe das obere Bild zuerst in ganz klein gesehen und dachte, dass es jemand sein könnte, der jemand sein könnte, der wie Dita von Teese aussehen sollte. Ganz merkwürdig. An Demi habe ich dabei jedenfalls gar nicht gedacht und ich sehe sie auch jetzt nicht. Genau so gut hätte man behaupten können, es handle sich dabei um Madonna, Lady Gaga oder Sonstwen. Das Bild hat Null Ähnlichkeit mit allen.
auf dem ersten bild hätte ich demi moore noch erkannt, aber auf dem zweiten - no way! ich finde diese extrem-photoshopperei überflüssig. demi moore ist eine wunderschöne frau und rubinstein sollte sie so zeigen, wie sie ist.
An Dita hab ich im Dashboard auch gedacht. ^^
@ Lilly:
Ich glaube, derzeit sieht Demi wohl wirklich nicht so gut aus, wie sie es normalerweise täte. Aber mit einer guten Beleuchtung und einem tollen Styling könnte man sie dennoch super in Szene setzten, ohne dass man alle Gesichtszüge "töten" müsste. Cate Blanchett zeigt, wie es geht und was eigentlich Standart sein sollte.
@ Emily:
Gell?
Danke für deinen letzten Absatz (also den über der abschließenden Frage), ich möchte ihn direkt unterschreiben! Genau das denke ich mir bei einigen der Kampagnen für Anti-Aging-Produkte.
@ Beautyjagd:
Was besonders absurd ist, wenn man bedenkt, dass man die meiste Zeit seines Lebens eben nicht als "20-jähriges Ideal" verbringt, sondern als älterer Mensch!
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